Vor der Auftaktpartie am Stuttgarter Schnarrenberg zwischen den heimischen Stuttgart Reds und den Heidenheim Heideköpfen waren sich alle Experten darüber sicher, dass, sollte es einen dominierenden Spieler der Partie geben, wäre dies wohl Heidenheims omnipotenter Pitcher Luke Sommer. Zu eindrucksvoll waren die Leistungen des Deutsch-Amerikaners in den letzten Wochen. Aber an diesem Nachmittag kam alles ganz anders.
Mit einem 6:0-Erfolg der Reds hatte sicherlich kaum einer gerechnet, mit einer dominanten Vorstellung von Stuttgarts Marcel Hering gleich gar niemand. Schon im ersten Inning machte der 25jährige jedoch deutlich, das dies „sein“ Tag werden würde. Sommers Pitch zu Hering landete jenseits des Outfieldzauns und der Underdog führte 1:0. Als dann Emery kurz darauf ebenfalls einen Ball Sommers über den Zaun drosch, rieben sich die 720 Zuschauer sicher verwundert die Augen.
Die 3:0-Führung gab den Reds Sicherheit und dem überraschend als Starting Pitcher vorgesehenen Hering genug Selbstvertrauen. Der in den letzten Wochen heißgelaufene Heideköpfe-Offensivmotor stotterte merklich, während die Gastgeber überraschend gut mit Heidenheims Superstar Luke Sommer zu Recht kamen. Nach Chris Becks Single und einem weiteren Schlag von Hering stand es gar 5:0 im Württemberger Prestigeduell. Erinnerungen an das 20:4 der Stuttgarter auf der Alb zu Saisonbeginn wurden wach, wenngleich die Heideköpfe inzwischen ein anderes Team sind und eigentlich der Topfavorite auf den deutschen Meistertitel sind.
Reds-Coach Matti Emery hatte Hering das Vertrauen als Pitcher ausgesprochen, erwartet worden war eigentlich der griechische Nationalspieler Andy Orfanakos. Ein kluger Schachzug, denn Hering hatte die Heidenheimer sicher im Griff und gab in seinen acht Spielabschnitten (Innings) nur ganze 5 Hits ab. Auf der anderen Seite hatte Sommer nach fünf Innings genug und wurde von Ex-Major Leaguer und Heideköpfe- Trainer Mike Hartley vom Werferhügel geholt. Den Reds gelang sogar noch durch einen weiteren Schlag, natürlich vom Spieler des Spiels Macel Hering, sogar noch das 6:0 was dann auch der überraschende Endstand bedeutete.
Im zweiten Spiel zeigten dann die Heideköpfe Ihr Stärke. Bis zum vierten Inning erarbeiteten sich das Team von der Ostalb eine klare 6:0 Führung und waren damit klar auf der Siegesstrasse. Doch die Reds zeigten, im Gegensatz zu Heidenheim im ersten Spiel, dass man sich nicht einfach mit der drohende Niederlage ergeben wollte. Das Team um Spielertrainer Matti Emery kämpfte und gelang durch Doubles von Sascha Lutz und Chris Beck und einen weiten Homerun von Markus Winkler den Anschluss zum 4:6. Anschließend Spannung pur dann im Stadion des TV Cannstatt, so hatte das Heimteam noch einige Chancen zum Ausgleich. Doch die gut stehende Verteidigung der Heideköpfe ließ nichts mehr anbrennen und beide Teams mussten sich mit der Siegteilung zufrieden geben. Die Baseballer des TV Cannstatt konnten an dem Spieltag den Abstand zum Tabellensechsten Bad Homburg vergrößern. Die Hornits verloren Ihre beide Heimspiele gegen Haar.
Am kommenden Sonntag, den 30. Juni ist dann der Nachholspieltag gegen den Tabellenvierten Haar am Cannstatter Schnarrenberg. Hier sind dann zwei Siege Pflicht, wenn die Reds noch um den Kampf um den Playoffplatz 4 eingreifen wollen. Die erste Partie beginnt um 13.00 Uhr. Das zweite Spiel dann um 16.00 Uhr.
Foto von Iris Drobny: Marcel Hering war im ersten Spiel Man of the Match!